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Wie viel Schlaf braucht ein Mensch pro Tag, damit er sich ausgeruht fühlt? 2018 lieferte eine Studie eine mögliche Antwort auf diese Frage. Aber auch sie hat die Diskussion um die richtige Schafdauer nicht beendet, weil für einen gesunden Schlaf viele Faktoren eine wichtige Rolle spielen. Die gute Nachricht: Einige Tipps und Tricks können Ihre Chancen auf einen erholsamen Schlaf vergrößern.

 

Weniger als vier Stunden Schlaf sind besonders problematisch

Forscherinnen und Forscher der Western University aus Kanada haben ein Jahr lang das Schlafverhalten von 10.000 Menschen untersucht. Das geht aus einem Bericht der Süddeutsche Zeitung vom elften Oktober 2018 hervor. Die Teilnehmenden informierten die Wissenschaftler täglich über ihre individuelle Schlafzeiten. Zudem gab es Tests zu Fähigkeiten wie Gedächtnis, Logik und Sprachvermögen. Laut der Studie liegt die optimale Schafdauer bei sieben bis acht Stunden. Am schlechtesten schnitten bei den Tests diejenigen mit weniger als vier Stunden Schlaf ab.

 

Das individuelle Empfinden spielt stets eine Rolle

Die Studie sagt einiges über die optimale Schlafdauer aus. Sie liefert jedoch keine Antwort auf die Frage, bei wie viel Schlaf pro Tag Menschen sich ausgeruht fühlen. Ihre optimale Leistungsfähigkeit sollte man nicht gleichsetzen mit dem subjektiven Gefühl, ausgeschlafen zu sein. Möglicherweise fühlen Sie sich bereits nach fünf Stunden Schlaf ausgeruht, obwohl Ihre objektiv messbare Leistungsfähigkeit bei längerer Schlafenszeit höher läge.

Im Durchschnitt empfinden aber zumindest die meisten Deutschen eine Schlafdauer als erholsam, die zu den sieben bis acht Stunden aus der oben zitierten Studie passt. Einen Beleg dafür liefert Heft 27 (Schlafstörungen) aus der Gesundheitsberichterstattung des Bundes (GBE). Auf Basis einer Umfrage nennt es eine durchschnittliche Schlafenszeit von sieben Stunden und 14 Minuten. Zugleich weist es darauf hin, dass kein objektives Maß für erholsamen Schlaf existiert. Das Gefühl, ausgeschlafen zu sein, hat immer eine individuelle Komponente.

Zudem spielt das Alter eines Menschen eine Rolle. Laut GBE schlafen Neugeborene täglich bis zu 16 Stunden. Im weiteren Verlauf der Kindheit verkürzt sich die optimale Schlafzeit. Der im Alter von ungefähr 16 Jahren erreichte Wert ändert sich im weiteren Verlauf kaum noch: auch im fortgeschrittenen Alter nicht. Allerdings verändert sich die Schlafqualität. Die Tiefschlafphasen nehmen tendenziell ab.

 

Gesunder Schlaf: auch Schlafqualität ist wichtig

Schlaf teilt sich in die Einschlafphase sowie Leicht-, Tiefschlaf- und REM-Phasen. “REM” steht für “rapid eye movement” und ist diejenige Phase, in der Menschen am häufigsten träumen. Die Tiefschlafphase ist dagegen die erholsamste Phase. Ohne ausreichende Tiefschlafphasen können Sie selbst zehn Stunden im Bett liegen, ohne sich erholen zu fühlen.

Zudem ist Ihre Schlafenszeit nicht gleichzusetzen mit der Zeit, in der Sie versuchen zu schlafen. Bisweilen sorgen Einschlafstörungen für eine große Diskrepanz zwischen beiden Zeiten. Dasselbe gilt bei Durchschlafstörungen. Sie liegen vielleicht sieben Stunden im Bett, wachen aber mehrfach auf, sodass Ihre tatsächliche Schlafenszeit weniger als fünf Stunden beträgt.

 

Was tun für besseren Schlaf?

Die einfachste Variante ist: Sie gehen – falls möglich – früher als zuvor ins Bett oder stehen später auf. Schlafen Sie in der Zeit dazwischen gut, sind Ihre Chancen auf Erholung hoch. Problematischer wird es bei schlechter Schlafqualität als Ursache für mangelnde Erholung. Für schlechte Schlafqualität gibt es viele mögliche Ursachen. Zu ihnen können Umgebungsfaktoren wie zu viel Licht oder Lärm gehören, aber auch Depressionen, Ängste sowie körperliche Krankheiten. Alkoholgenuss, Stress oder Medikamente stören den Schlaf bisweilen ebenfalls.

Abhängig von der Ursache des mangelhaften Schlafes, sind verschiedene Maßnahmen hilfreich. Generell sind möglichst regelmäßige Schlafzeiten und passende Umgebungsfaktoren wichtig. Als Raumtemperatur empfehlen Fachleute für das Schlafzimmer beispielsweise 18 Grad Celsius. Wird der Schlaf durch eigene Maßnahmen nicht erholsamer, sollten Sie einen Arzt aufsuchen und gegebenenfalls einer Untersuchung im Schlaflabor zustimmen.