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Im klassischen Projektmanagement wird geplant und dokumentiert. Dennoch werden die gesteckten Ziele nicht erreicht. Scrum bricht mit den Regeln des klassischen Projektmanagements und verspricht Abhilfe in Form des agilen Projektmanagements. Was Scrum besser kann – wir haben nachgeforscht.

Was ist Scrum?

Der Begriff “Scrum” stammt aus dem Rugby. Mit Scrum ist sinnbildlich ein dichter Haufen von Spielern gemeint, die sich um den Rugbyball drängen. Übertragen auf das Projektmanagement bringt dieses Bild zum Ausdruck, worum es geht, nämlich um Dynamik und Flexibilität. Gemeint sind unter anderem tägliche Besprechungen, in denen die Aufgaben abgestimmt werden. Die Logik hinter Scrum und dem agilen Projektmanagement ist einfach. Wenn die klassischen Methoden des Projektmanagements versagen, dann sollte man sie nicht anwenden. Viel wichtiger ist, auf ein erfahrenes Projektteam zu vertrauen, Projektfortschritte für alle transparent zu machen und sich täglich mit den Projektmitarbeitern abzustimmen. Agiles Projektmanagement setzt auf Flexibilität und Anpassung. Die ausführliche und umfangreiche Planung des klassischen Projektmanagements zu Beginn eines Projektes wird ersetzt durch adaptives Planen und eine schnelle Abstimmung innerhalb des Teams. Insoweit hat sich agiles Projektmanagement vor allem bei der Softwareentwicklung bewährt.

 

Die Merkmale von Srum

Scrum zeichnet sich durch bestimmte Merkmale aus:

  • Srum bezeichnet eine Herangehensweise bei Entwicklungsprojekten im Bereich des Produkt- und Projektmanagements.
  • Es setzt auf Selbstorganisation und profitiert von einer interdisziplinären Zusammensetzung, sodass es unterschiedliche Kompetenzen vereint.
  • Es gelten wenige und einfache Regeln, die den Weg weisen und maßgeblich dafür sind, dass die gemeinsamen Ziele erreicht werden.

 

Die Scrum-Rollen innerhalb des Projektteams

Das Projektteam setzt sich aus drei Rollen zusammen, dem Produkteigner, dem Scrum-Master und den Mitgliedern im Projektteam.

  • Produkteigner: Der Produkteigner ist die einzige Person, die dem Erfolg des Produktes verpflichtet ist. Er hat auch die Entscheidungsbefugnis darüber, was entwickelt wird.
  • Scrum-Master: Der Scrum-Master oder Project-Master verantwortet den Scrum-Prozess und agiert als Unterstützer und Moderator für das Projektteam. Er fördert die Zusammenarbeit innerhalb des Teams und beseitigt gegebenenfalls Hindernisse. Der Scrum-Master ist Ansprechpartner für Außenstehende und beschafft die erforderlichen Ressourcen. Er unterstützt das Projektteam bei methodischen Problemen. Außerdem stellt er sicher, dass die Regeln des agilen Projektmanagements beachtet und eingehalten werden.
  • Projektteam: Das Projektteam oder Scrum-Team besteht aus fünf bis zehn Mitarbeitern, die ihre Aufgaben selbst organisieren. Das Team selbst kennt keine hierarchische Ordnung, sodass jedes Mitglied des Projektteams dieselben Rechte und Pflichten hat. Anderes gilt für die Kompetenzen, die je nach Fähigkeiten entsprechend verteilt sind. Die Mitglieder des Projektteams suchen sich ihre Projekte selbst aus. Das funktioniert nur, wenn sie verantwortungsbewusst agieren und das Vertrauen des Managements genießen.

 

Der Ablauf des Scrum Prozesses in 15 Schritten

Sobald die Aufgaben und Anforderungen für ein Projekt geklärt sind, verteilen die Mitglieder des Projektteams die Aufgaben in eigener Verantwortung. Täglich finden Treffen statt, um den Fortschritt des Projektes zu besprechen. Nach Beendigung eines Arbeitszyklus wird das Ergebnis überprüft. Gleichzeitig wird reflektiert, was gut gelaufen ist und was schlecht. Der Scrum-Prozess läuft in mehreren Schritten ab:

 

1: Kunden und Nutzer beschreiben ihre Erwartungen und Anforderungen an das zu entwickelnde Produkt aus der Anwenderperspektive (User Story). Daraus werden Merkmale und Funktionen abgeleitet, die das Produkt aufweisen soll (Story Card), sodass klar ist, welche Ressourcen das Projekt benötigt.

 

2: Aus den Anforderungen der Nutzer oder Kunden sowie des Product Owners wird ein Product-Backlog angefertigt. Dabei handelt es sich um eine Sammlung aller Merkmale und Funktionen, den sogenannten Backlog-Items, die das Projekt haben soll.

 

3: Bei der Beschreibung der Backlog-Items muss genau festgelegt werden, wann das Item beendet ist, was in einer Definition of Done festgelegt wird.

 

4: Anhand der Anforderungen von Nutzern, Kunden und des Produkteigners schätzt das Projektteam, wie komplex die Aufgabe ist.

 

5: Im fünften Schritt des agilen Projektmanagements werden die Prioritäten festgelegt. Einen hohen Stellenwert genießen die Merkmale, die Funktionen und Aufgaben, die die Zufriedenheit der Anwender bedingen.

 

6: In einer ersten Besprechung werden der Ablauf des Projektes und die Rahmenbedingungen abgesteckt und besprochen. Voraussetzung ist ein gemeinsames Verständnis von dem Produkt und den Aufgaben sowie die Entwicklung des zeitlichen Ablaufs.

 

7: In einem siebten Schritt folgt das Sprint Planning. Dazu werden die Backlog-Items aus dem Product-Backlog in einzelne Aufgaben oder Teilaufgaben zerlegt, die dann innerhalb von sogenannten Sprints geplant und bearbeitet werden. Ergebnis des Sprint-Plannings sind Tickets oder Sprint-Tasks.

 

8: Für alle Projektteilnehmer sichtbar werden die Sprint-Tasks mit einem Sprint-Taskboard. Es werden nur so viele Tickets freigegeben, wie vom Projektteam tatsächlich bearbeitet werden können.

 

9: Im Sprint erledigen die Projektmitglieder ihre Aufgaben (Sprint-Tasks), indem sie sich an den Story Cards orientieren.

 

10: Täglich finden sogenannte Daily Scrums mit einer Dauer von rund 15 Minuten statt, in denen die Lösungen besprochen werden, während die Probleme im Impediment-Backlog festgehalten werden.

 

11: Aus dem Sprint-Burndown-Chart geht der aktuelle Projektstatus hervor. Außerdem werden die verbrauchten Arbeitszeiten und Ressourcen festgehalten.

 

12: Am Ende jedes Sprints findet ein Sprint-Review-Meeting statt, in dem das Projektteam seine Ergebnisse vorstellt.

 

13: Für die Ermittlung der Geschwindigkeit der Sprints wird ein Velocity-Chart erstellt, das regelmäßig aktualisiert wird.

 

14: Sprint-Retrospective sind gesonderte Treffen, in denen Projektmitarbeiter die Zusammenarbeit im Team prüfen und gegebenenfalls Verbesserungsvorschläge einbringen.

 

15: Erst wenn alle Sprints durchlaufen sind, wird das Produkt an den Produkteigner geliefert, sodass das Projekt beendet ist.