Alkohol genießt den Ruf, Eis zu brechen sowie Emotionen und das Gefühl sozialer Verbundenheit zu stärken. Es ist tatsächlich nachgewiesen, dass Menschen unter geringer Alkoholeinwirkung freundlicher auch gegenüber Fremden sind, wodurch die Gesprächsbereitschaft steigt und schneller ein Wir-Gefühl entsteht. Das gilt auch für das Feierabendbier mit Kollegen. Was sind also die Vorteile der After Work Drinks, und wo sind die Grenzen?
Der feierabendliche Absacker mit Kollegen
Jedes Team, jede Abteilung und jedes Unternehmen haben eine eigene Feierkultur. Dementsprechend wird das Feierabendbier auch ganz unterschiedlich genutzt. Es kann helfen, Beziehungen zu entspannen und zu stärken. Oftmals findet in entspannten und inoffiziellen Runden ein Austausch über wichtige Informationen bezüglich der Arbeit statt. Auch manche gute Idee oder ein interessantes Projekt haben ihren Ursprung bei einem Absacker gefunden. Und nicht selten sorgen solche Trinkrunden für einen Boost auf der Karriereleiter. Wie viel Alkohol im Spiel ist, hängt von den Personen, den jeweiligen Gepflogenheiten und auch von der gewählten Location ab. Wird zu viel Alkohol konsumiert, kann der Event karrieretechnisch nicht nur mit Kopfschmerzen, sondern in einem Desaster enden. Doch das muss nicht passieren, wenn bestimmte Grundsätze beachtet werden.
Absacker mit Kollegen – was geht und was nicht?
Umfragen zufolge besteht am Absacker mit Kollegen lediglich ein geringes Interesse. Das ist auch davon abhängig, ob es sich um eine geplante oder spontane Aktion handelt, wobei die meisten Menschen der Spontanität den Vorzug geben. Nicht besonders beliebt sind “Pflicht-Events” wie Sommerfeste und die Weihnachtsfeier. Der überwiegende Teil empfindet solche Aktivitäten als lästig. Da wundert es auch nicht, dass zwischen Kollegen und Freunden strikt differenziert wird.
Die nachfolgenden Tipps können helfen, unbeschadet durch solche Abende zu kommen.
– Nicht nur gegenüber Vorgesetzten und Chefs ist es wichtig, zu jeder Zeit respektvoll aufzutreten. Auch in kleiner Runde kommt es nicht gut an, über Führungskräfte und Kollegen schlecht zu reden, selbst wenn Alkohol eine vertrauensvollere Basis geschaffen hat. Auch auf unbedachte Äußerungen sollte deshalb verzichtet werden.
– Insbesondere größere Events können manchmal sehr langweilig sein. Um keine Langeweile zu demonstrieren, ist es sinnvoll, anderen aufmerksam zuzuhören und hin und wieder Fragen zu stellen. Auf diese Weise beteiligt man sich am Gespräch und wirkt zumindest interessiert.
– Häufig wird in Trinklaune schnell das “Du” angeboten. Hier kommt es auf Fingerspitzengefühl an. Wer beim “Sie” bleiben möchte, kann das auch freundlich sagen.
– Es muss nicht immer Alkohol sein. Wer wenig verträgt, sollte entweder darauf verzichten, den Alkohol auf ein Minimum beschränken und darauf achten, vorab ausreichend gegessen zu haben. Wer sich diesbezüglich locker zeigt, wird am nächsten Tag in der Firma schnell zum Gesprächsthema.
– Auch wenn der Absacker mit Kollegen auf einer sehr vertrauensvollen und freundschaftlichen Basis stattfindet, sollte das Ansprechen von Konflikten am Arbeitsplatz vermieden werden. Andere sensible Themen sind beispielsweise angestrebte Gehaltserhöhungen und die Beurteilung der Firmenpolitik. Das sind Reizthemen, die trotz Vertraulichkeit in der Kneipe oder Bar nichts zu suchen haben.
– Stattdessen bietet sich ein Absacker an, um mit Kollegen ins Gespräch zu kommen, zu denen bislang weniger Kontakt besteht.
– Trotz Alkoholkonsums ist bei Flirts Vorsicht angeraten. Was in alkoholisiertem Zustand großartig erscheint, kann am nächsten Tag in Ernüchterung münden.
Wer sich moderat bei Absackern mit Kollegen verhält, stellt nicht, dass die Atmosphäre im Büro oder am Arbeitsplatz auch am nächsten Tag nicht beeinträchtigt ist. Stattdessen kann auf sachlicher Ebene weiter gearbeitet werden, schließlich ist Arbeit Arbeit, und Schnaps ist Schnaps.